Moin,
Ralf Schulz hat geschrieben:
Vorbilder für die "rote Fraktion" gäbe es ja noch zu finden, aber ich suche solche, die auch als Modell jetzt zu haben sind. Also moglichst "Fertigmodelle" oder Bausätze - großartige Um- oder gar Eigenbauten sind bei mir nicht drin, bezahlbar sollten die Modelle auch sein (Shapeways z.B. und diverse Kleinserien fallen deshalb schon mal weg!).
Dann wäre noch die Modelloption Krankenwagen. [...] Das einzige Fahrzeug, das mir in dieser Richtung bekannt wäre, ist ein Mercedes 170 Kastenwagen [...] ist aber auch schon Baujahr 1935 soweit ich weiß
Der Mercedes
W136 resp. 170 V wurde ab 1936 gebaut, passt also ausgerechnet nicht.
Aber: Die Anfang der 90er von Wiking übernommene Firma Roskopf hatte eine ganze Palette PKW und LKW der 20er / 30er Jahre im Programm, darunter auch Feuerwehrfahrzeuge und einen Krankenwagen. Regulär sind sie nicht mehr im Handel, aber als Gebrauchtware, auf Börsen oder im großen Internetauktionshaus eigentlich ganz gut zu beschaffen.
Roskopf 340 - Benz Motorspritze, auch in blau unter der Nummer
342 erhältlich.
Roskopf 341 - Pionierwagen nach Vorbild der Berliner Feuerwehr.
Roskopf 221 - L 1000 Mannschaftwagen (abgeleitet von der Version
Roskopf 220 - "Polizei Überfallkommando", für den es sogar mal einen passenden Figurensatz von Preiser als Besatzung gab).
Roskopf 222 - MB L 1000 Krankenwagen
Roskopf 264 - auch der MB L2 (der Post) sollte sich eigentlich ganz gut als Pionierwagen (GW) adaptieren lassen. Sonst fällt mir noch dieses Modell ein:
Busch Ford AA - Baujahre 1928 - 1931, zuerst in Berlin, vielleicht 1931 auch noch in Köln gebaut.
Soll das Modell rot sein, was ja für Feuerwehrs Anfang der 30er Jahre nicht völlig selbstverständlich ist (siehe auch die blaue Motorspritze), solltest Du es übrigens dunkel- bzw. rubinrot lackieren. Für den Krankenwagen bietet sich anstelle von schwarz auch grau an.
Zitat:
Wie sah es seinerzeit (also noch vor der "richtig braunen Zeit") mit der Autobeleuchtung aus? Scheinwerfer sind klar. Aber gab es schon Rücklichter? Es finden sich nur wenige Originalfotos von Rückansichten im Netz. Bei den meisten davon kann ich bei den Autos bis ca. 1933 gar keine Schlussleuchten erkennen, schon gar nicht bei Lkws. So langsam scheint es dann an den Kennzeichenhaltern ein einzelnes rotes, rundes "Teil" zu geben, manchmal sieht das zweigeteilt aus, wie Katzenauge und Leuchte, aber ich bin mir nicht sicher.
Stimmt, zum Teil hatten Fahrzeuge damals nur eine (kleine) Rückleuchte. Wie da die Vorschriftenlage war und sich entwickelte weiß ich nicht, bei Wikipedia findet sich nur
dieser Hinweis auf gelbes Bremslicht; sowie
dieser Hinweis zur Entwicklung der Fahrzeugscheinwerfer bzw. Lichtquellen.
Zitat:
Blinker (Fahrtrichtungsanzeiger) gab es wohl erst recht keine - obwohl, bei einigen (edleren) Autos so ab '34-'35 gab es keine Winker mehr, dafür kleine Leuchten auf den vorderen Korflügeln - könnten das doch schon...?
Siehe dazu ebenfalls
Wikipedia.
Zitat:
Bei den Einsatzfahrzeugen dann bräuchte ich logischerweise auch Infos zur "Einsatzbeleuchtung", wenn man denn überhaupt 1930 von sowas reden konnte...
... konnte man wohl eher nicht. Auf zeitgenössischen Fotos aus den 20er und frühen 30er Jahren findet man meistens keine Kennleuchten o.ä., akustisch wurde mit einer Glocke Signal gegeben. Laut
dieser Quelle wurde 1938 (bzw. 1937) der blaue Kennscheinwerfer eingeführt (siehe Originalquelle dort), der sich dann auch auf den Fahrzeugen fand (auf Fotos usw.). Diese Kennscheinwerfer blinkten aber auch noch nicht oder drehten sich gar, das kam erst in den 50er Jahren bzw. Ende der 50er mit der Rundumkennleuchte (Bosch-Eisemann und Auer). Die Geschichte mit "blau aus Luftschutzgründen" (wie z.B. auch bei Wikipedia zur RKL zu lesen) halte ich übrigens längst für eine ziemliche Legende, die sich ähnlich einer "Urban Legend" (immer wieder abgeschrieben...) verbreitet hat. Die Begründung, dass Blau sonst im Straßenverkehr nicht vorkommt, erscheint mir erheblichst plausibler.
Gruß
Daniel