Kai-Uwe Matschke hat geschrieben:
Spricht nicht grad für eine gute Qualitätskontrolle.
Ich habe in meinem Arbeitsleben 27 Jahre in der Qualitätssicherung eines Maschinenbauunternehmens (Kran - und Antriebstechnik) gearbeitet (das gerade wieder in den Schlagzeilen ist).
Die Vorstellung einer Qualitätskontrolle im Sinne von Endkontrolle - sprich: ein/e besonders bewährte/r Mitarbeiter/in schaut sich jedes montierte Modell noch einmal auf Fehler hin an - ist von Vorvorgestern und für Firmen wie Rietze nicht bezahlbar.
Das Geheimnis der Qualitässicherung liegt ganz woanders: Die Fertigung und sogar schon die Konstruktion von Anfang an so anzulegen und zu steuern, daß (nahezu) fehlerfrei gefertigt werden kann und wird.
Die Häufigkeit von Qualitätsmängeln bei Rietze - das war schon vor ca 10 jahren so, ich kann bei Bedarf selbst jetzt noch Beispiele belegen - zeugt von Unfähigkeit und wahrscheinlich auch von Unwillen, diese qualitätsgarantierenden Strukturen im Unternehmen anzulegen, zu fördern und weiterzuentwickeln.
Spätestens, wenn sich Reklamationen häufen - ich kann mir nicht vorstellen, daß die aktuell genannten Mängel sich nicht in einer hohen Reklamationsrate niederschlagen - muß man die Ursachen der Fehler ergründen und abstellen. Daß heißt im Extremfall beispielsweise: Wenn man ein Bauteil wie ein Fahrerhaus nicht sicher stecken kann, dann muß man kleben - wenn man keine andere Alternative hat. Und wenn man beim Kleben nicht "prozeßsicher" ist (so heißt der Fachausdruck), dann kann man das Los nicht ausliefern und muß eine andere Lösung finden. Diese Vorgänge müssen aber schon bei der Konstruktion und Bemusterung klar sein bzw Fertigungsrisiken dort erkannt und abgestellt werden. Und sie müssen dokumentiert werden, insbesondere muß es eindeutige, dokumentierte Verfahrensanweisungen für Konstruktion, Prototypenbemusterung, Spritzguß, Lackierung, Bedruckung, Montage und Konfektionierung geben.
Rietze aber liefert aus, auch wenn Lackierungen reihenweise mißlungen, Bedruckungen mangelhaft oder Verklebungen schief sind. Mehr noch: einer obigen Beiträge deutet an, daß es offensichtlich beliebig ist, ob geklebt ocer gesteckt wird. Also gibt es offensichtlich keine oder nur unzureichend dokumentierte Herstellungsprozesse, keine Sicherheit der Mitarbeiter/innen, wie sie sich bei Schwierigkeiten verhalten sollen, keine klaren Kriterien, was "i.O" und was Ausschuß ist usw usf.
... und offensichtlich einen Choleriker als Gottvater
Firmen mit solchen Strukturen sind mittelfristig nicht lebensfähig ....