Das Ende und der Neuanfang
Bei den Endkämpfen um die "Reichshauptstadt Berlin" wurde das Feuerlöschwesen der Stadt zu über 90% zerstört, d.h. die Feuerwehrbeamten waren getötet worden oder gerieten in Gefangenschaft; Feuerwachen mit ihren Meldewegen und auch sonstiges Material waren ausgebommbt; auch ausgelagerte Fahrzeuge verschwanden und wurden neuen "Nutzungen" zugeführt.
Die sowjetische "Komandantura Berlin" erkannte aber recht schnell, dass ein geordnetes Sozialwesen dringend eine Feuerwehr benötigte. Aus diesem Grunde erfolgte schon im November 1945 der "Generalbefehl" mit dem sofortigem Aufbau eines Feuerlöschwesens zu beginnen. Zu diesem Zweck wurden z.B. in Gefangenschaft befindliche Feuerwehrleute entlassen, mit dem Auftrag vorhandenes Material/Fahrzeuge zu sichten und (unbelastetes) Personal einzustellen. Diese Maßnahmen reichten natürlich nicht aus und so erhielt die Berliner Feuerwehr Fahrzeuge/Materialien aus "Beutebeständen"!
Kraftzugspritze KzS8
Opel Blitz 1 - Tonnen - Fahrgestell mit Aufbau von Magirus; Bauserie 1937
(ehemaliges Fahrzeug aus den Beständen des RLM)
Schwerer Wehrmachts - Einheits - LKW
Mercedes Benz Typ L4500A; Bauserie von 1941 bis 1944
(Fahrzeug der Deutschen Wehrmacht)
Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) spätere Bezeichnung LF8
Mercedes Benz Typ L1500S; Bauserie von 1941 bis 1943
(Fahrzeug aus der Einheitsausrüstung für freiwillige Feuerwehren)
Kraftspritze (KS25) spätere Bezeichnung Großes Löschgruppenfahrzeug (GLG) oder LF25
Mercedes Benz Typ L3750S; Bauserie ab ca. 1939
(ehemaliges Fahrzeug aus den Beständen des RML)
Mercedes Benz Typ L4500S; Bauserie ab ca. 1942
(ehemaliges Fahrzeug der Feuerlöschpolizei Berlin)
Zur Erklärung der optisch abgesetzten (also gelb angemalten) Motorhauben ist folgendes zu sagen: Da sich nun im Fahrzeugpark der Berliner Feuerwehr jetzt etliche Fahrzeuge in den unterschiedlichsten Farbschattierungen, von "Mausgrau" bis "Tannengrün", befanden war es nicht unbedingt einfach diese als Feuerwehrfahrzeuge zu erkennen. Zur besseren Kenntlichmachung dieser Fahrzeuge wurde verfügt, dass die Motorhauben gelb abgesetzt werden und sich am Heck ein großer gelber Punkt befinden sollte. Diese "Lackierung" ermöglichte eine "freie" Einsatzfahrt, ohne das lästige und zeitintensive Anhalten an Kontrollpunkten, auch über die Sektorengrenzen hinweg. Diese Anweisung hatte so bis 1947 ihren Bestand. Natürlich bemühten sich die Feuerwehrleute recht schnell ihren Fahrzeugen wieder die gewohnte rote Lackierung zu verpassen, so dass wieder ein einheitliches Erscheinungsbild seinen Einzug fand.