Ich habe im Nachbarforum zu "Modellen aus dem Drucker" Stellung genommen und poste hier den Text ebenfalls, weik er, so meine ich, zum Thema paßt:
Michael Stegmann hat geschrieben:
Die Abstufungen in der Z-Achse sind jedoch auch beim Druck vorhanden und liegen in der
Auflösung des Druckobjektes in einzelne Scheiben bzw. in den Schichtweisen Aufbau des Druckobjektes begründet.
Zur weiteren Ergänzung:
In
allen drei Achsen des jeweiligen Gerätes finden
"Schritte", statt, die sich in Stufungen darstellen. Bei der
senkrechten Achse, der Z - Achse, sind nach der Natur der Sache die Stufungen am ausgeprägtesten. Hinzu kommt, daß bei den Verfahren, mit pulverveförmigen Ausgangsmaterialen, die
gesintert werden, die Oberfläche körnig wird, weil Sintern ein "Backen" und kein Schmlezen ist. Dieres Verfahren heißt
Lasersintern. Die dabei verwandten Pulvermaterialien sind Metalle, Kunsststoffe und Nicht-Kunststoffe (z.B. Gipls oder Formsand), die später mit Flüssigkunststoff "getränkt" werden) Dieser körnige Effekt tritt nicht auf, wenn der Laser das Material schmilzt. Dieses Verfahren heißt
Laserschmelzen Es kommt nun darauf an, ein Gerät und damit eine Technoligie zu wählen, die eine nicht körnige Oberfläche und kleine Schritte garantiert. Kleine Schrittweiten werden fachgerecht auch als
"hohe Auflösung" bezeichnet. Die Schritte müssen so klein sein, daß nicht nur aus einer üblichen Sichtentfernung (ca 30 cm), sondern auch bei Nahbetrachtung (ca 6 bis 10 cm) die Stufungen nicht mehr oder kaum sichtbar sind. Diesen Anforderungen genügt nur eine Technologie, deren Schrittweiten, vor allem in der Z Achse, deutlich kleiner als 0,01 mm sind. Das können heute nur die Stereolithografie (STL, mit stufig abgesenkten Polymerbad) und einige wenige aufschmelzende Verfahren, die in der Medizintechnik, vor allem Zahnersatz, eingesetzt werden und deren Geräte, und damit auch ihre Produkte, extrem teuer sind.
Shapeways gibt spannenderweise nur die Materialen (und die auch technologisch ungenau) und die Mindestwandstärken an, beschreibt die Verfahren nur in englisch (sehr versteckt und schwer zu finden), nicht aber die Auflösung (Schrittweite) der verwendeten Geräte. Ich halte das für einen großen Magel, ebenso wie die Tatsache, daß im deutschen Markt mit einer englischsprachigen homepage gearbeitet wird und ein Telefonkontakt nicht möglich ist (Die Nummer wird geheim gehalten).
Bei shapeways hat sich nur das Material "frosted ultra detailed" als verwendbar herausgestellt. Das Verfahren wird als "Multijet Modeling (MJM)" bezeichnet, bei dem ein Druckkopf "molten plastic" - geschmolzenen Kunststoff aufbringt, der dann unter UV - Licht polymerisiert (aushärtend seine Struktur ändert). Diese Technologiebeschreibung ist offensichtlich unrichtig, da
geschmolzener Kunststoff bei
Abkühlung härtet und nicht unter UV polymerisieren muß. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Druckverfahren mit flüssigen Kunststoff, daß dadurch auch bessere Auflösungen erreicht als die Druckvergfahren, die Kunststoff aufschmelzen. Ich persönlich halte selbst "frosted ultra detailed" nur für Kleinteile brauchbar, für abgußfähige Urmodelle nur sehr, sehr begrenzt.
Siehe auch:
http://www.shapeways.com/materials/frosted-detailWir sollten uns übrigens von dem irreführenden Begriff
"3 - D Druck" trennen und den Begriff
"3 - D Verfahren" verwenden, denn alle 3 - D Verfahren, die druckähnlich sind, sind für uns, mit Ausnahme von MJM, siehe oben, nicht zu gebrauchen, da die Auflösung / Schrittweite zu groß ist.
Grundsätzlich halte ich nichts von
einer Strategie in der Modellerstellung. Abhängig davon, ob ein Einzelstück, mehrere Modelle oder eine kleine Serie geplant ist, kommt es auf eine sinnvolle Kombination der verschiedenen Techniken an. Sie sind:
1. Grund - und / oder Urmodellbau
1.1 Klassische Verarbeitung von Industriekomponenten (Methode Jürgen Mischur), mit oder ohne Lackierung. Voraussetzung: klarer Plan im Kopf oder Skitze
1.2 Klassische handwerkliche Baukunst aus Platten und Profilen, (Methode Dirk Wiczorek); Voraussetzung Zeichnung oder Skitze
1.3 Fräsen von Platten und Komponenten, Voraussetzung in der Regel CAD - Konstruktion
1.4 Lasern von Platten und Komponenten, Voraussetzung in der Regel CAD - Konstruktion
1.5 Schneidplotten von Platten und Komponenten, Voraussetzung in der Regel CAD - Konstruktion
1.6 Digitale (CAD 3 D) Konstrution, Ausgabe 3 - D Druck (Digitaldruck)
2. Reproduktionstechniken
2.1 Digitaldruck
2.2 Resinguss unter Urmodellnutzung der obigen Methoden
2.3 Weißmetallguß unter Urmodellnutzung der obigen Methoden
2.4 Messing - Feinguß unter Urmodellnutzung der obigen Methoden
2.5 Ätzen von Platten und Kleinteilen, Voraussetzung: Reinzeichnung oder digitaler Entwurf
2.6 Wasserstrahlschneiden von Platten und Kleinteilen, Voraussetzung: Reinzeichnung oder digitaler Entwurf
- noch utopisch ist:
2.4 Spritzguß in einfachen Formen (Aluformen, ungehärtet), hergestellt nach CAD - 3 D Daten auf 5 - Achsen Fräsmaschinen mit automatischer Ableitung der Fräsdaten aus der Konstruktion
Karl - Ludwig Ostermann