Hallo,
Christopher Benkert hat geschrieben:
Das erste in Tagesleuchtfarbe lackierte Fahrzeug in Deutschland war 1970 ein Atemschutzgerätewagen der BF Hamburg und ein MB LAF 1113 B mit Heines-Aufbau als LF 16 bei der Feuerwehr Hilden. Auf den Makrt gekommen war dieser lack aber schon 1969.
Stimmt, siehe GIHL "Geschichte des deutschen Feuerwehrfahrzeugbaus" Band 2, Seite 92: Tagesleuchtfarbe (bei den Feuerwehren) erstmalig 1969 in Hilden, Düsseldorf, Köln, Frankfurt und Hamburg, LF 16 Hilden und GW-A Hamburg 1970, folglich sollte es in einer der anderen genannten Wehren bereits 1969 ein leuchtrotes Fahrzeug gegeben haben.
Das die Feuerwehr Hilden eines der ersten Fahrzeuge hatte, kommt übrigens nicht von ungefähr: Der in Hilden ansässige Lackhersteller Hermann Wiederhold KG war treibende Kraft der Entwicklung dieser Farben. Erstmalig waren sie 1959 zu Reklamezwecken auf den Markt gekommen, nachdem die Haltbarkeit verbessert werden konnte, wurden sie ab etwa 1964 zur Kennzeichnung von Pipelines (Erkennbarkeit aus der Luft) und z.B. Seezeichen genutzt. Eine weitere Verbreitung bei den Feuerwehren fand RAL 3024 dann ab / in der ersten Hälfte der 70er Jahre, auch wenn sich nicht alle Wehren für die neue Leuchtfarbe entscheiden konnten. Faktor ist hier in erster Linie der höhere Preis, Tagesleuchtfarbe muß bekanntermaßen in mehreren Schichten aufgetragen und mit Klarlack versiegelt werden, weiterhin bleicht die Farbe trotzdem nach wie vor mit der Zeit durch UV-Strahlung aus, so daß nach einer gewissen Zeitspanne ggf. eine Nach- oder Neulackierung notwendig wird.
Robin Krauß hat geschrieben:
ein TLF 16 auf Magirus Eckhauber in Tagesleuchtrot gebaut, ist das realistisch. Wurden diese Typen schon so geliefert oder erst später umlackiert?
Realistisch ist das schon, gegeben hat es so etwas, siehe z.B. das genannte TLF 16 aus Mettlach, hier sogar als Magirus Rundhauber, oder z.B. dieser RW 2 (GW 2) der FW Düsseldorf , der zumindest zeitweise leuchtrot lackiert war *). Ausgeliefert wurden die beiden Fahrzeuge allerdings natürlich nicht in dieser Farbe.
*) Auf den Bildern etwas schwer zu erkennen, aber im PAULITZ "Eckhauber Typenatlas" ist auch ein Bild des Fahrzeugs enthalten, auf dem man einerseits die leuchtrote Farbgebung etwas besser erkennt und sie außerdem auch im Text erwähnt wird. Hier könnte es sich übrigens um den oben genannten Düsseldorfer Versuch mit der Leuchtfarbe handeln; Versuch, da Düdo bekanntermaßen bis vor einigen Jahren Feuerrot RAL 3000 fuhr. Interessant auch der "Farbverlauf" dieses Fahrzeugs: Unter ziemlicher Garantie 1964 in feuerrot / schwarz ausgeliefert, dann leuchtrot mit untypischer Weise schwarzen Kotflügeln usw., später offensichtlich wieder in feuerrot (zurück-) umlackiert, nun jedoch unter Einbeziehung der Kotflügel usw., die fortan in reinweiß erstrahlten.
Gruß
Daniel