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 Betreff des Beitrags: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 13:51 
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Eine Frage an die hiesigen Vertreter der "Glaubensbruderschaft Ulmer Münster" 8) :

Ich habe seit Längerem die Überlegung, aus der bekannten Magirus-Hauber-Staffelleiter von Preiser die stärker motorisierte Variante auf dem S6500-Rundhauber (170PS statt 125PS) zu bauen. Von Minichamps gibt es ein solches Modell in 1:43. Je mehr ich mich mit den Details beschäftige, desto mehr frage ich mich, ob sich die Unterschiede - im Wesentlichen ja "unter der Haube" :wink: - überhaupt in 1:87 erkennbar abbilden lassen? Wer kann mir verraten, auf welche äußerlichen Details ich achten muss?

Luftgekühlte Grüße aus dem stürmischen Hamburg,
Alex

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 14:53 
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Zitat:
...die Unterschiede - im Wesentlichen ja "unter der Haube" :wink: - überhaupt in 1:87 erkennbar abbilden lassen...

Moin,
der wesentliche ERKENNBARE Unterschied ist die Haube. Motorhaube sowie vordere Kotflügel sind ja nicht unwesentlich größer als beim F 125 Rundhauber. Auch sind bei den "schweren" DL 30 die hinteren Kotflügel mit einem Radlauf versehen.

F 125= http://www.wir-retten.de/images/oldi/DL_fertig.jpg
S 6500= http://www.fwnetz.de/wp-content/uploads ... ttgart.jpg

Grüße
Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 18:09 
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Besten Dank, Thomas! Gibt es denn die lange Haube, z.B. von Brekina? Nach meinen bisherigen (semi-professionellen...) Vergleichen sehen die alle (zu) kurz aus...
Thomas Gribbe hat geschrieben:
Auch sind bei den "schweren" DL 30 die hinteren Kotflügel mit einem Radlauf versehen.
Wiederum vielen Dank! Ein wertvolles Detail, dass mir so ohne Weiteres nicht aufgefallen wäre... :idea:

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 18:51 
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Alex Glawe hat geschrieben:
Gibt es denn die lange Haube, z.B. von Brekina?
Nö!

(Und damit die kürzest mögliche Antwaort, um Deinen (und vermutlich auch unser aller) Traum zum Platzen zu bringen.) :(

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Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit. (Bertold Brecht)


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 19:00 
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Hallo Alex,

da muss ich widersprechen.

Brekina und Preiser haben bislang nur die kleinen Sechszylinder als Modell gehabt. Den großen Achtzylinder gab es allerdings von Wiking als LKW und es gibt ihn von Mo-Miniatur als ZB5 der Fw Dorn-Assenheim.

https://www.wiking.de/de/wikingmodelle/7/pritschen-lastzug-magrius-s-7500-fulda-reifen-1955-59-326.html
http://www.mo-miniatur.com/Magirus-Zubringerloeschfahrzeug-ZB-5-25

Das Wiking-Modell ist vielleicht auf Börsen noch aufzutreiben, meines Wissens gab es auch andere Ausführungen. Beim ZB 5 finde ich die Form der Haube reichlich misslungen und der Preis ist zum Ausschlachten des Modells auch nicht ohne.

Auf ein weiteres Detail wäre beim Nachbau auch zu achten, das schwere Fahrgestell hat eine erheblich größere Bereifung. Ich habe bei der Betrachtung der Bilder zudem den Verdacht, dass die Mannschaftskabine des Achtzylinders breiter ist.

Grüße

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 19:19 
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Hallo,

auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede nur im Bereich der Haube zu liegen......

Aber beim Blick auf die beiden Vorbildfotos fallen noch mehr Unterschiede auf:
- vordere Kotflügel größer - bedingt durch die größeren Reifen (10 R 22,5 zu 8,25-20)
- andere Trittbrettkästen
- anderer Zwischenpodiumsbereich (Teil zwischen Kabine und Geräteraumbereich)
- andere Ausführung des Geräteraumpodiums
- andere Ausführung des Aufrichterahmens und des Drehleitergetriebekastens
- andere Ausführung des Leiterparks (senkrechte und schräge Streben)

In der Regel waren die auf dem S 6500 aufgebauten Drehleitern noch mit einem mechanischen Leitergetriebe und dem alten Leiterpark der Kriegs- oder frühen Nachkriegsbauweise mit anderen Holmprofilen und Verstrebungen ausgeführt.
Die schweren Fahrgestelle wurden aufgrund der höheren Belastbarkeit und Standfestigkeit oftmals gewählt.

Die als Wiking-Modell bekannte DL 25 (u.a. Düsseldorf bei J. Truckenmüller gut dokumentiert) entsprach im wesentlichen auch der alten Bauform, hier allerdings auf den S 3500-Fahrgestell.

Mit Umstellung auf hydraulische Ausführung bei Drehleitern (wie im zweiten Bild dargestellt) wurde auch ein anderes Holmprofil (schlanker, aber trotzdem stabiler) und eine dreieckige Verstrebung zwischen Holm und Obergurt der Leiterteile realisiert.
Das Podium wurde hier auch überarbeitet, sowohl im Geräteraumbereich als auch im Zwischenbereich.
Das Leitergetriebe und der Aufrichterahmen wurden ebenfalls komplett überarbeitet (geschlossener glattblechiger "Kasten" im Bereich des Leitergetriebes).

Bis 1965 wurden die DL 30h zumeist mit Fallhaken als Einfahrsicherung ausgerüstet (wie bei einer Schiebleiter) (Bilder bei bos-... unter München, Düsseldorf (hier auch bei J.Truckenmüller zu finden)), ab Mitte 1965 wurden die ersten Drehleitern mit hydraulischer Sprossensperre ausgeliefert (Bilder dazu bei bos... z.B. Delmenhorst) - damit entfiel auch die gerne als +2 in der Typenbezeichnung zu findende Handausschubleiter.
Diese war bei Fallhakenleitern notwendig, da es hier festgelegte (im 30 cm-Raster = Sprossenabstand) bedingte Auszuglängen gab - beim Anleitern an Fenster oder Dächer konnte somit ein gewisser Abstand zwischen Leiterspitze und Anleiterstelle verbleiben und um diesen zu überbrücken brauchte man eben die Handauszugleiter.....
Bei den hydraulischen Sprossensperren war eine unabhängig von der Sprossenüberdeckung der Leiterteile variable Leiterlänge bis zur Maximallänge möglich.
Erkennbar sind diese Leitern an dem "Metallkasten" unter dem ersten (untersten) Leiterteil knapp vor der Windschutzscheibe über der Motorhaube.
Ab 1965 gab es auch die Möglichkeit eines an der Leiterspitze einhängbaren , noch zwangsgesteuerten Rettungskorb in Rohrausführung ohne Blechverkleidungen.

In dem Zusammenhang ist mir bei der Preiser-Eckhauber-Drehleiter eine Sache aufgefallen: Im obersten Leiterteil ist an der Spitze ein gebogener vorderer Abschluss vorhanden, so wie er z.B. für die Aufnahme eines RK-HZ notwendig war.....allerdings handelt es sich bei der Preiser-DL 30 aber eigentlich um die Fallhaken-Ausführung des Leiterparks....und die hatten - wie auch die Fahrzeuge mit hydraulischer Sprossensperre - keinen Korb und am vorderen Ende der Leiterteile einen schrägen Abschluß... (Fahrgestelle 150 D 10)
Den "Bügelabschluß" hatten dann eigentlich erst auch die Drehleitern ohne Korb, die auf dem späteren Fahrgestell 150 D 11 aufgebaut waren.....

Zurück zum Direktvergleich....

Die Abstützungen sind bei den S 6500-Leitern und den S 3500 / Mercur - Leitern auch unterschiedlich, die Abstützbalken sind anders konstruiert. Lediglich die Fallspindeln sind bei beiden Fahrzeugen gleich....

Die Kabinenform ist bei den S 6500- und S 3500 / Mercur - Typen auch unterschiedlich. Die älteren Fahrzeuge hatten eine Kabine mit hohem Holzanteil, die neueren Leitern besaßen dann die Ganzstahlkabine (wobei da auch an manchen Stellen auch noch Holz zu finden ist (die 1:1-Besitzer werden wissen wo....)
Die Kabinen sahen zwar noch ähnlich aus, aber sind doch unterschiedlich....

das wären jetzt mal so die wesentlichsten Unterschiede zwischen den beiden Fahrzeugen......im Detail ist da sicherlich noch viel mehr zu finden....

DL auf S 6500 im Modell:

Im Modell könnte man für das Leitergetriebe, den Aufrichterahmen und das Podium ggfs. auf die DL 22 von ROCO zurückgreifen. Die hat noch das mechanische Leitergetriebe und den passenden Aufrichterahmen.
Leiterpark wäre (wie auch die den Berliner Treppen beschrieben) mittels eines alten Herpa-Metz-Leiterparks machbar....
Bleibt noch eine Menge Detailarbeit bei Kabine, Podium, Fahrgestell, ...

Gruß
Christian

PS: Vielleicht kommen ja noch weitere Infos zur DL-Historie bei Magirus aus berufenerem Munde....

Bilder:
DL 30 DEL: https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrz ... st_1130_aD

München: späte Ausführung Leiterpark ab 1965 https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/60723/Florian_Muenchen_0233-02_aD

Düsseldorf: frühe Ausführung Fallhaken Eckhauber http://alt.jtruckenmueller.de/3/2345/2345_DLK.htm
Düsseldorf: dto als Rundhauber http://alt.jtruckenmueller.de/3/2274/2274_DLK.htm
Düsseldorf: DL 25 mechanisch http://alt.jtruckenmueller.de/3/2283/2283_DLK.htm


PS 2: Bei dem in Beitrag 2 oder 3 dargestellten Drehleiter auf S 6500 ist zwar noch das mechanische Leitergetriebe zu sehen, aber schon der modernisierte Leiterpark mit diagonalen Streben....es gab auch welche mit senkrechten und diagonalen Streben......z.B. Köln auf S 6000 (Quelle: Paulitz, Feuerwehr-Veteranen, Seite 99)


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 19:43 
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Hallo Alex,
hier mal eine Seitenansicht einer S6500 Leiter:

Bild

Wenn du mehr Ansichten brauchst einfach fragen.

Grüße
Jürgen


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 14.09.2017, 21:13 
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Moin,

die Haube von Wikings S 7500 paßt mit etwas Schleiferei an die schöne Preiser Hütte. Nachteil der Haube: Keine Luftschlitze oben auf der Haube. Ich habe hier einen S 6500 Zweiachs-Kipper im Rohbau stehen.
Das Wiking-Modell gibt es noch oft genug im Auktionshaus mitunter für recht kleines Geld.

_________________
Viele Grüße aus dem Münsterland
Andreas


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 08:10 
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Hallo Alex,

die ideale Grundlage für die S 6500er Version findest Du hier:
http://shop.merlau-modellbau.com/produc ... cts_id=127

Den Bau der Düsseldorf DL30 unter Verwendung einer Siebert-Kabine (aktuell nicht mehr erhältlich) kannst Du nachverfolgen unter:
https://www.dwdetailsinscale.de/startse ... b-bj-1955/

Viel Erfolg bei der Umsetzung und viele Grüße ins Forum.

Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 09:30 
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Herzlichen Dank allen Ideen- und Informationsgebern! 8)

In den vergangenen noch nicht einmal 24h habe ich hier unheimlich viel über diesen Magirus-Typ gelernt, insbesondere durch den detaillierten Beitrag von Christian! Klasse! Das scheint mir allerdings dann doch ein sehr ambitioniertes Projekt zu werden... Und ursprünglich suchte ich doch bloß eine "Zielvorstellung" für die Generalüberholung einer alten Preiser-Eckhauber-Leiter... :wink:

Besten Dank auch für Eure Fotos, Links und Bildvergleiche - und natürlich für die "Fundstelle" im Merlau-Shop! :idea: An der hatte ich schlicht vorbeigeklickt...

Viele Grüße an alle Hauberfreunde,
Alex

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 11:05 
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Sowas hab ich vor Jahren auch schon mal angefangen ... *wühl* *hust* ... ah, hier:

Bild Bild Bild Bild Bild

Haube, Kotflügel und Stoßstange sind vom Wiking-Magirus S 7500 Fernlaster, Kühlergrill, Chassis, Kabine und hintere Aufbauten nebst Leiter von Preiser und die Räder vom Brekina Mercedes L 4500. Die Bilder nicht, weil mir der Teilrohbau so gelungen wäre, sondern um den doch erheblichen Größenunterschied zum (Preiser-)3500 zu zeigen.

Muß ich auch mal weitermachen ... und erstmal im Paulitz kucken, ob es nicht doch ne Jupiter-Leiter mit hydraulischem Leiterantrieb gab. Hab ich damals zwar auch schon mal gemacht, aber mir das Ergebnis nicht gemerkt -- daß ich trotzdem angefangen habe, eine zu bauen, heißt bei mir ja nix :mrgreen:

Liebe Grüße, Ermel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 11:13 
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Beiträge: 17870
Alex hat geschrieben:
In den vergangenen noch nicht einmal 24h habe ich hier unheimlich viel [...] gelernt...
Nordstadt-Forum, hier werden Sie geholfen! :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 15:10 
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Hallo,

den Ausführungen von Christian ist nur wenig hinzu zu fügen. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Ausführungen der DL 30 nicht sehr, genauer hingeschaut sind es jedoch zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge, weil es sich halt bei der DL 30 auf dem schweren S 6500 in der Regel noch um mechanische Leitern handelt.

Das Wenige, was hinzu zu fügen wäre:

Christian Tempelmann hat geschrieben:
In der Regel waren die auf dem S 6500 aufgebauten Drehleitern noch mit einem mechanischen Leitergetriebe und dem alten Leiterpark der Kriegs- oder frühen Nachkriegsbauweise mit anderen Holmprofilen und Verstrebungen ausgeführt.
Jein. Es gab Leitern mit dem alten Profil, aber auch schon Leitern mit dem neuen, dann auch bei der DL 30 h auf F Mercur 125-Fahrgestell verwendeten, Leiterprofil. Das alte Leiterprofil ist übrigens das, was die DL 22 auf MB L 4500 S von Roco zeigt (Umgurtung diagonal-vertikal-diagonal-vertikal usw.). Ich würde sogar sagen, dass das neue Leiterprofil häufiger ist (wobei häufig hier relativ ist, dazu gleich mehr), so zeigen auch die von Thomas und Jürgen Hass hier verlinkten DL 30 auf S 6500 das neue Leiterprofil - auf dem alten, mechanischen Drehstuhl.

Zitat:
Die als Wiking-Modell bekannte DL 25 (u.a. Düsseldorf bei J. Truckenmüller gut dokumentiert) entsprach im wesentlichen auch der alten Bauform, hier allerdings auf den S 3500-Fahrgestell.
? - Das Wiking-Modell zeigt eine DL 25 h, also die neuere Bauform!

Zitat:
Bis 1965 wurden die DL 30h zumeist mit Fallhaken als Einfahrsicherung ausgerüstet (wie bei einer Schiebleiter), ab Mitte 1965 wurden die ersten Drehleitern mit hydraulischer Sprossensperre ausgeliefert - damit entfiel auch die gerne als +2 in der Typenbezeichnung zu findende Handausschubleiter.
Diese war bei Fallhakenleitern notwendig, da es hier festgelegte (im 30 cm-Raster = Sprossenabstand) bedingte Auszuglängen gab - beim Anleitern an Fenster oder Dächer konnte somit ein gewisser Abstand zwischen Leiterspitze und Anleiterstelle verbleiben und um diesen zu überbrücken brauchte man eben die Handauszugleiter...
Sehr interessant, das war mir gar nicht bekannt und auch der "Kasten" unterm ersten Leiterteil war mir noch nie aufgefallen! In einem Punkt muß ich auch hier aber widersprechen: Unsere DL 30 h von 1963 hatte Fallhaken, aber keine Handauszugleiter ("+2"; mehr).

Zitat:
In dem Zusammenhang ist mir bei der Preiser-Eckhauber-Drehleiter eine Sache aufgefallen: Im obersten Leiterteil ist an der Spitze ein gebogener vorderer Abschluss vorhanden, so wie er z.B. für die Aufnahme eines RK-HZ notwendig war [...]
Den "Bügelabschluß" hatten dann eigentlich erst auch die Drehleitern ohne Korb, die auf dem späteren Fahrgestell 150 D 11 aufgebaut waren...
Stimmt. Zusätzlich scheint mir die Umgurtung, also die "Höhe" des Leiterparks, beim Preiser-Modell auch ohnehin zu hoch ausgefallen. Man hat hier also anscheinend eigentlich einen Leiterpark der DLK 30 (h) dargestellt.

Zuletzt:
Erik Meltzer hat geschrieben:
und erstmal im Paulitz kucken, ob es nicht doch ne Jupiter-Leiter mit hydraulischem Leiterantrieb gab. Hab ich damals zwar auch schon mal gemacht, aber mir das Ergebnis nicht gemerkt
Gab es! Tatsächlich als Jupiter und es handelt sich um ein Einzelstück (allerdings verfügte bei diesem das Podium um keinen Geräteraum ("Klappe") vor der Hinterachse).

An deutsche Feuerwehren ausgelieferte DL 30 auf Magirus-Deutz S 6500 (also ohne Export):

BF Wuppertal und Bremen (1953), BF Köln und 2 x Stuttgart (1954), BF München, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt a.M. (1955), BF Würzburg, Bremen und Wuppertal (1956) = 12 Exemplare sowie DL 30 h auf Jupiter (S 7500) für die BF Bremerhaven (1959).

Am Rande sei noch ein Exot erwähnt: 1954 erhielt die BF Hannover eine DL 37 mit Metz-Aufbau auf Magirus-Deutz S 6500.

Nachtrag: 1960 erhielt die BF Dortmund eine DL 37 h auf S 6500, obwohl der S 6500 zu dieser Zeit eigentlich schon lange durch den Jupiter / S 7500 abgelöst war. Es handelte sich dabei um die erste hydraulische DL 37 von Magirus und auch um die einzige, die in den 50er und 60er Jahren von Magirus in Deutschland verkauft werden konnte (alle anderen DL 37 dieser Dekaden waren von Metz).

Quelle: "Drehleiterfahrzeuge deutscher Feuerwehren im 20. Jahrhundert" von Dieter Hasemann.

Gruß
Daniel

PS: Das Modell der Düsseldorfer DL 30 von Dirk Wiesner, siehe Link oben, ist natürlich eine mustergültige Lösung. Besser geht wohl kaum! Und man sieht auch / vor allem sehr gut die vielen Unterschiede.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 15.09.2017, 20:27 
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Hallo Daniel,

vielen Dank für Deine Ergänzungen....

Das mit dem mechanischen Leitergetriebe und dem neuen Leiterpark hatte ich auch schon selbst entdeckt - siehe PS 2.

Bei der Auflistung kann man vielleicht auch noch die an die Feuerwehr Heilbronn und Koblenz gelieferten Drehleitern DL 30 auf dem "Übergangsfahrgestell" S 6000 erwähnen.....mechanisches Leitergetriebe und alter Leiterpark.
Sind zwar nicht direkte Rundhauber, aber nicht weniger interessant...
Die als verschrottet geglaubte (so wurde es vielfach in Fahrzeugbüchern veröffentlicht) DL 30 aus Heilbronn ist nach Jahren wieder auferstanden.....siehe Celler Bullen.
Die Koblenzer Leiter ist allerdings tatsächlich dem Rohstoffkreislauf zugeführt worden.


Was die Handauszugleiter bei den Fallhaken-Ausführungen angeht: Ich bin mir da ganz sicher.....in DEL gab es die hydraulische Ausführung bei der kommunalen Feuerwehr (Baujahr 1965, siehe auch den Link im anderen Beitrag) und die hatte keine Auszugleiter. Bei einer Werkfeuerwehr in DEL kam in Zweitverwendung die ehemalige Leiter der Feuerwehr Brake (LK Wesermarsch) zum Einsatz, diese hatte noch Fallhaken (Baujahr 1964) und die hatte diese Auszugleiter.
Ich habe diese Auszugleiter auch nur bei Fallhakenleitern der DL 30 gesehen.....DL 30 ex FW Hamm, DL 30 ex D (nun Höxter) und noch einige mehr.....

Wahrscheinlich habt ihr die nur nie verwendet.....daher kannst Du Dich nicht an diese kleine Leiter erinnern.... :lol: :lol:


Gruß aus dem Norden
Christian


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwere vs. leichte Magirus-Rundhauber-DL 30
BeitragVerfasst: 16.09.2017, 10:37 
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Beiträge: 881
Hallo,

Christian Tempelmann hat geschrieben:
Bei der Auflistung kann man vielleicht auch noch die an die Feuerwehr Heilbronn und Koblenz gelieferten Drehleitern DL 30 auf dem "Übergangsfahrgestell" S 6000 erwähnen
Stimmt. Ein Fahrgestell, das es so "offiziell" eigentlich gar nicht gab, jedenfalls wird es in der Geschichte der zivilen Magirus-Deutz LKW nicht erwähnt, sondern das offensichtlich nur für wenige DL 30 und RKW verwendet wurde.

Christian Tempelmann hat geschrieben:
Was die Handauszugleiter bei den Fallhaken-Ausführungen angeht: Ich bin mir da ganz sicher [...] Wahrscheinlich habt ihr die nur nie verwendet.....daher kannst Du Dich nicht an diese kleine Leiter erinnern...
Mag sein. Die DL 30 h ging am Ende des Jahres a.D., in dem ich in die Einsatzabteilung wechselte (1991), und danach hatte ich 11 Jahre später nur einmal die Gelegenheit, sie als Maschinist zu bedienen und zu fahren, als sie als Ausstellungsleihgabe bei uns war. Aktuell ist mir leider auch gar nicht bekannt, was aus der Leiter geworden ist... :cry:

Gruß
Daniel


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