Hallo,
Detlef Holsträter hat geschrieben:
Die Frage, ob FlKfz 1000 heute noch im Dienst sind kann ich beispielsweise für das Fahrzeug des Fliegerhorstes Laage bejahen, zumindest war dies im Juli diesen Jahres noch der Fall. Wobei das Fahrzeug wohl seine Existenzberechtigung einzig und allein der Tatsache verdankt, dass es als Pilotenrettungsfahrzeug dient. [...] Die Seite der Bundeswehr verstehe ich auch so, dass der Fahrzeugtyp nach wie vor eingesetzt wird, falls das aktuell ist
Ja, ich denke auch, dass die FlKfz 1000 bei der Bundeswehr (-Feuerwehr) gerne "aufgebraucht" wurden bzw. werden, weil sie relativ anspruchslos (jedenfalls im Vergleich zu den Faun), vergleichsweise wendig, geländegängig - eben "gut zu gebrauchen" sind, auch für Sachen, für die sie eigentlich nicht gedacht waren (z.B. Gebäudebrandschutz bei der Marine oder auf einem Foto vom Flugplatz Bückeburg, auf dem leider das Kennzeichen nicht zu entziffern war, anscheinend umgebaut zum GW-Öl). Und vor allem sind sie einfach (noch) "da"!
Detlef Holsträter hat geschrieben:
Dort steht auch wie bei Panzerbär, dass das Fahrzeug ab 1982 eingeführt wurde. Da mag sich die eine Seite auf die andere beziehen, aber ist der Zeitraum zwischen Erprobung 1980 und einer Serienfertigung ab 1985 nicht ein wenig lang?
1. Das mit der langen Erprobung mag schon stimmen. Gihl schreibt zum Beispiel, dass Vorserienfahrzeuge vom FlKfz 3000 und 3500 auf dem Faun bereits im April 1979 geliefert wurden, die Bundeswehr sich aber
"ausgiebig Zeit für die Erprobungen nahm" und die Serienfahrzeuge erst ab Juni 1986 (!) an die Truppe ausgeliefert wurden! Ob die Vorserienfahrzeuge des FlKfz 1000 nun 1980 oder 1982 geliefert wurden, die Auslieferung an die Truppe ab 1985 scheint mir angesichts der Angaben zu den Baujahren 1985, 1986 und 1987 (bei 1989 habe ich kleine Zweifel) in der Liste oben, zum Teil bei BOS.info mit Fotos vom Typenschild belegt, sehr plausibel.
2. So viel und wertvoll Gihl recherchiert und veröffentlicht hat, manchmal irrt er auch. So schreibt er von 78 an die Bundeswehr gelieferten FlKfz 8000, 73 FlKfz 3500, aber 183 FlKfz 3000. Das kann irgendwie nicht so ganz hinhauen, was hätten sie bei der Bundeswehr mit so vielen Pulverlöschfahrzeugen anfangen sollen? Bei BOS.info ist
hier die Rede von 74 FlKfz 8000, 148 FlKfz 3500 und 72 FlKfz 3000 (Pulver), das kommt schon eher hin. Wieder eine andere Quelle (Rotter/Thorns - "Feuerwehrfahrzeuge auf Flughäfen in Deutschland") spricht von 74 FlKfz 8000, 73 FlKfz 3000 (Pulver), aber 169
"an Bundeswehr, US-Streitkräfte und Nato gelieferte FlKfz 3500", zuzüglich 15 weiteren "Wartime Host Nation Support" -Fahrzeugen der US Air Force. Zur Zahl der FlKfz 1000 schweigt sich das Buch leider aus. Übrigens: 169 + 15 = 184, damit hätte Gihl vielleicht einfach die Stückzahlen von FlKfz 3000 und 3500 versehentlich vertauscht, würde dann ja (in etwa) wieder hinkommen.
Detlef Holsträter hat geschrieben:
Die andere Angabe dort und bei Panzerbär über die ich gestolpert bin ist, dass das Gesamtgewicht 7,6 t (!) betragen soll. Wenn das Fahrzeug tatsächlich nicht mit dem alten Führerschein Klasse 3 zu fahren wäre, möglicherweise ein weiteres Argument warum sich kommunale Feuerwehren nicht für dieses Fahrzeug interessierten. Wobei sich mir irgendwie nicht erschließt warum dieses Fahrzeug schwerer sein sollte als ein TLF 8/18. Na ja, man soll ja bekanntlich nicht alles glauben, was im Internet steht
Die 7.600 kg finden sich tatsächlich in allen Angaben, die ich dazu gelesen habe (Netz, Gihl, Rotter/Thorns). Ist auch nachvollziehbar, weil bei der Bundeswehr die alte Klasse 3 nie interessiert hat - da gab es schon immer die Grenze von 3,5 t zum LKW bei den militärischen Führerscheinen. Aber stimmt natürlich, vielleicht noch ein weiterer Grund, der die Fahrzeuge für FF uninteressant macht (wobei andererseits 100 kg ablasten sicher auch kein Problem darstellt).
Gruß
Daniel