Also, mein theoretisches Wissen beziehe ich zwangsläufig auch nur aus Beobachtungen, Lesen und Zuschauen (auf YouTube) und ganz wenigen eigenen Erfahrungen bei gekauften Teilen.
Resin - auf YouTube hat sich ein Retter deutscher Sprache beschwert, dass hierzulande nur noch der englische Name verwendet wird; tatsächlich heißt
Resin übersetzt einfach erstmal nur
Harz. In unserem Zusammenhang ist damit aber eben alles an Gießharzen (2-Komponenten Kunstharz/Epoxidharz, in Klar oder Opak) und eben das Harz für 3D-Drucker mit "photopolymeren (=lichtempfindlichen) Eigenschaften" gemeint. Ich bleibe aber hier auch bei
Resin, ist schlicht kürzer.
Die Methode, das Material zu erwärmen, zurecht zu biegen und wieder abkühlen zu lassen, gibt es ja seit Urzeiten auch bei Polystyrol, ist da aber bekanntlich nicht ganz ungefährlich. Für gegossene Resinteile gibt es diese Empfehlung auch schon ewig, hier läuft man glücklicherweise auch nicht Gefahr, die Teile bei Überhitzung komplett zu vernichten (abgesehen vom Ankokeln, aber das wäre ohnehin nicht sinnvoll
).
Bei 3D-Drucken empfehlen viele Anwender, die Teile nach dem Druck aber vor dem endgültigen Nachhärten von den Streben abzutrennen, da ist das Material noch leicht flexibel und zerbricht nicht so schnell. Erst danach sollte die finale Nachhärtung kommen. In diesem Zustand direkt nach dem Druck und Waschen kann man allerdings auch unabsichtlich Teile verbiegen. Manche Hersteller sparen sich das Nachhärten und verschicken Teile tatsächlich in diesem eigentlich unfertigen Zustand mit allen damit verbundenen Risiken, dafür mit dem fröhlichen Hinweis, dass man das selber nachhärten könne
(ich habe sogar schon Teile bekommen, die waren nicht mal abgewaschen worden nach dem Druck und sind dann in der Optik eines dahinschmelzenden Eises ausgehärtet - aber das ist ein eigenes Thema). Hätte in diesem Fall den Vorteil, dass man verzogene und verbogene Teile noch vergleichsweise leicht ausrichten und dann nachhärten könnte.
Direkt zur eigentlichen Frage: Soweit mir bekannt ist, funktioniert die Wärmebehabdlung auch bei solchen Drucker-Resinen, selbst wenn sie fertig ausgehärtet sind. Es braucht allerdings wie immer ein wenig Fingerspitzengefühl, v.a. bei dünnen Teilen. Wie warm die Teile effektiv dabei sein müssen, kann ich allerdings auch nicht sagen; bei Polystyrol gilt die 60° C Marke, bei Resin könnte es abhängig von der Dicke und dem Härtungsgrad deutlich abweichen. Bei mir hatte es vor längerer Zeit jedenfalls mal nicht geklappt, aber da war ich auch zu zaghaft rangegangen...