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 Betreff des Beitrags: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 13:23 
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Hallo allerseits!

Ich muss mich hier mal melden und ansprechen, was mir schon seit einiger ziemlich auf den Senkel geht: Meiner Meinung nach haben einige User hier im Forum derart unvorstellbar hohe Ansprüche an Detailgenauigkeit, Vorbildtreue und exakte Maßstäblichkeit, dass es einem echt die Freude am Hobby verderben kann. Da wird über das "völlig falsche Heck" eines Resinbausatzes geschimpft, dann wird das Resinzurüstteil eines anderen Herstellers als "unsägliches Teil" runtergeputzt. User, die sich die Mühe machen und von Hand wirklich winzige Detailbemalungen hervorheben, werden dafür noch kritisiert, weil irgendein ******* nicht korrekt wiedergegeben ist - und so weiter, und so weiter... :?

Leute, im ernst: Ich baue meine Modelle ja nun auch mit einem, sagen wir mal: relativ hohen Anspruch, was die Detaillierung angeht. Aber ich käme nie auf die Idee, andere Bastler, Hersteller oder deren Modelle zu bemängeln, weil da ein Zehntel Millimeter nicht korrekt wiedergegeben worden ist. Geht es denn noch? :?

Warum schreibe ich das? Ich habe dafür drei Gründe:

1.) Ich meine ganz persönlich, dass Modellbau immer mit Kompromissen zu tun hat. Wenn jemand bei SEINEN Modellen keinerlei Kompromisse eingehen möchte und sozusagen zwanghaft einem gewissen Perfektionierungswahn nacheifert - bitte sehr, prima! (Tue ich ja auch..)... Aber bitte macht es anderen Bastlern doch nicht so schwer. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie weh es tut und wie demotivierend es ist, wenn man aufgrund irgendeines winzigen "Fehlers" (Oh Schreck, oh graus!!! :roll: :roll: :roll: ) niedergemacht wird. Ist das wirklich notwendig? Ich finde nicht, und wir sollten uns alle daran erfreuen, dass wir doch letztlich Handarbeit betreiben - Fehler, Kompromisse und Mängel sind gerne erlaubt! :P

2.) Ich finde, wir sollten auch den Herstellern gegenüber nicht undankbar sein. Klar, dass man Kritik üben kann (dazu schreibe ich auch noch etwas) - aber sollten wir uns nicht freuen, dass es überhaupt bestimmte Zurüstteile und Kleinserienbausätze gibt? Ich kann mich jedenfalls noch gut daran erinnern, dass Wiking ein MB/Metz-LF 16 herausgebracht hat und alle Modellbauer vor Freude fast in Ohnmacht gefallen sind! Was passiert heute? Da macht sich jemand die Mühe und präsentiert ein relativ ausgefallenes Modell als Bausatz - tja, und dann wird herumgestänkert, weil der Decalsatz nicht lupenrein ist oder die Blaulichthalterung 0,3 mm zu lang geraten ist. Meine Meinung: Ja und? Ich kann mit solchen Sachen gut leben! :wink:

3.) Was mich grundsätzlich stört, ist die Tendenz zur Akzentuierung. Da wird nicht gesagt: "Das Modell ist prima, allerdings gibt es eine kleinere Ungenauigkeit am Fahrgestell", sondern es heißt: "Das Modell ist TOTAL falsch" oder "Das Modell ist VÖLLIGER Mist". Was soll das? Sorry, so etwas verstehe ich nicht.

Fazit: Lasst uns mal auf dem Teppich bleiben! Man kann sich an Superspitzenturbomodellen anderer erfreuen - aber deshalb muss man doch nicht über alles herfallen, was nun einmal nicht 500-prozentig dem Superspitzenturboanspruch gerecht wird! :wink:

So, jetzt Feuer frei! :P

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"Gesägt, nicht lackiert!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 14:11 
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Beiträge: 861
Harald,

um es kurz zu sagen ... warum "Feuer frei"?

Die Anspruchshaltung einiger ist leider sehr extrem geworden, das betrifft aber nicht nur dieses Forum, sondern auch zum Beispiel die Diskussionen bezüglich Neuheiten bei mo87.de ...

Von daher ... Du hast meine vollständige Zustimmung zu Deinem "Frust-Thread"

Viele Grüße
Tobias

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 14:43 
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Beiträge: 4846
Harald hat geschrieben:
Was mich grundsätzlich stört, ist die Tendenz zur Akzentuierung. Da wird nicht gesagt: "Das Modell ist prima, allerdings gibt es eine kleinere Ungenauigkeit am Fahrgestell", sondern es heißt: "Das Modell ist TOTAL falsch" oder "Das Modell ist VÖLLIGER Mist". Was soll das? Sorry, so etwas verstehe ich nicht.

Diese Meinung teile ich uneingeschränkt.
Die Ansprüche an Detaillierung sind nun mal verschieden, und den eigenen Anspruch auch angemessen zu kommunizieren finde ich grundsätzlich absolut in Ordnung.
Ob dieser Anspruch in Bezug auf Groß- oder Kleinserienmodelle realistisch und/oder bezahlbar ist, ist dann wieder eine ganz andere Frage....

Aber dieser erwähnte Trend zur Akzentuierung und zur Verallgemeinerung nervt mich ebenfalls sehr.
Ganz problematisch wird's dann bei Eigenbau-Modellen :roll:
Da sollte man auch bei berechtigter Kritik dreimal über die Formulierung nachdenken, oder ob ein Posting gegenüber bspw. einer PN überhaupt ein geeigneter Weg ist.
Oft fehlt es da an, sagen wir mal: Fingerspitzengefühl.

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Et hätt noch immer jot jejange!


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 14:51 
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Beiträge: 861
Andreas Kowald hat geschrieben:
Da sollte man auch bei berechtigter Kritik dreimal über die Formulierung nachdenken, oder ob ein Posting gegenüber bspw. einer PN überhaupt ein geeigneter Weg ist.
Oft fehlt es da an, sagen wir mal: Fingerspitzengefühl.

Ich halte das ganz einfach ...

bevor ich eine Kritik abschicke, überlege ich mir erst einmal, wen ich kritisiere und ob ich das überhaupt ähnlich hinbekommen würde.

Aber vieleicht liegt das ja auch an meinem etwas gesetzteren Alter ...

:mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 15:10 
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Harald hat geschrieben:
Ich finde, wir sollten auch den Herstellern gegenüber nicht undankbar sein. Klar, dass man Kritik üben kann [...] - aber sollten wir uns nicht freuen, dass es überhaupt bestimmte Zurüstteile und Kleinserienbausätze gibt?


Da sich dieser Thread m.E. eben nicht nur um Kleinserienmodelle dreht, muß ich noch was loswerden:

Einem meiner Grundsätze folgend - der da lautet "Gleiches Recht für Alle!" - muß ich hier einfordern, daß die gleiche Tolerenz und Kompromissbereitschaft die bei Kleinserien erwartet wird, auch gegenüber Großserienherstellern gelten muß! Viel zu oft muß ich hier lesen, daß dieses oder jenes Serien- und Sondermodell im 1000stel-Millimeter-Bereich vom Original abweicht - ob nun im Formenbau oder bei der Bedruckung ! Um es mit Harald zu sagen "Ja und!"

Und über die selbst gebauten Modelle meiner Hobbykollegen würde ich niemals harsche Worte oder gar vernichtende Urteile in die Welt hinausposaunen!!!

Zum Thema Kritikfähigkeit (ob groß, ob klein) melde ich mich später wieder....

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 16:20 
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Erst der Fehler am Modell, den man vielleicht gemacht hat, zeigt, dass es von einem selbst gebaut, gesupert oder ähnliches ist und das macht es einzigartig !
Ein kleines Beispiel:
Habe aus einem Rietze Linienbus den Grossraumrettungswagen der BF Hamburg nachgebaut. Dabei ist mir beim Lackieren ein Fehler unterlaufen, nämlich, dass ich eine hintere Seitenscheibe zuviel mitlackiert habe. Hab mich darüber zwar geärgert, aber im gleichen Atemzug gedacht: S**t happens!
Davon ab, diejeneigen, die sich anmaßen über selbstgebaute Modelle herzuziehen sollen es erst einmal besser machen und zeigen! Schliesslich ist es ein Hobby und ich merke selbst, dass man mit der Masse, die man an Modellen gebaut hat, völlig egal aus welchem Bereich, von Modell zu Modell besser wird. Letztlich muss einem das Modell selbst gefallen! Wenn Kritik kommt und vernünftig formuliert ist, kann man damit umgehen... Gefällt das Modell, motiviert es noch viele andere schöne Modelle zu bauen...

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Gruß Marcel


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 16:45 
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Leider ist in unserer Zeit der Trend viel grösser, seinem nächsten eher die Fehler vorzuwerfen als das Gute und ihn zu ermutigen.

Meinerseits kann ich nur sagen, dass ich sehr froh über ALLE Modelle, ob Eigenproduktion, Kleinserienhersteller oder noch Grossserienhersteller bin. Und dies aus verschiedenen Gründen:

1. Wie Marcel es schon sagte: Mit jedem Modell, welches man selbst baut, steigtert sich das Resultat. Dadurch steigert sich auch die Motivation zum Hobby!

2. Mit jedem Modell, welches von Kleinserienhersteller hergestellt werden, kann man tolle Kombinationen und Eigenbauten machen, die man vielleicht nicht aus anderen Modellen hätte machen können.

Leider finde ich, dass in letzter Zait viel zu viel Kritik an winzigen Details verloren geht und das ist schade. Es kann doch nicht sein, dass sich ein Mensch den A**** aufreisst, ein Modell selbst zu bauen und später in Kritik wie "deine 2. Drehstange rechts, die ist nicht 100% gerade, dadurch gefällt mir das Modell nicht" untergeht... Das ist ein Detail von 100. Dass dann 99 Details aber einwandfrei sind, dass sagt keiner! Sorry, aber da vergeht einem manchmal die Lust am Bauen und Lesen...

Wenn Kritik ausgeübt werden sollte, dann in meinen Augen nur positive! Und zwar in Form von Rat und Tat. Und wenn die Kritik dann verbessert wird, bitte dies dann auch würdigen!

Ich persönlich finde, dass man viel flexibler sein sollte und Kompromisse auch eingehen könnte! Auch wenn man denkt, dass ein Modell haargenau so wie das Original aussehen muss.

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Grüsse aus Luxemburg!

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 16:52 
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Harald du hast vollkommen recht!!

ich möchte nicht zu extrem klingen, aber mancher Forumsbeitrag von Mitgliedern hier zum Thema Modellvorstellungen von Herstellern oder auch von Bastlern ist einfach nur zum ****!!! :?

Viele haben hier den eigentlichen Sinn des Forums vergessens und zwar dass es hier um Modellbau geht und die Freude an diesem Hobby!!

Manche können Modellbe besser bauen, manche eben schlechter, ist das aber Grund, diese dann "rund" zu machen?
Meine Meinung => NEIN!!!

Gruß Georg

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wenn andere rausrennen, rennen wir Rein! >>Feuerwehr Schnuffingen


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 17:27 
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Zitat:
Wenn Kritik ausgeübt werden sollte, dann in meinen Augen nur positive!
Hoffentlich tue ich Jérôme jetzt nicht unrecht, aber ich glaube daß er zwar "positiv" geschrieben hat, aber "konstruktiv" meinte!
Denn auch eine negative Kritik kann durchaus konstruktiv sein, solange sie sachlich und fair bleibt!

Jérôme, korrigier mich bitte, wenn ich Unrecht haben sollte!
Gruß nach Lëtzebuerg, Jürgen :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 17:35 
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Beiträge: 861
Jérôme,
Jérôme Biondi hat geschrieben:
Wenn Kritik ausgeübt werden sollte, dann in meinen Augen nur positive!
da möchte ich Dir ganz entschieden widersprechen ... Kritik darf nicht nur positiv sein, auch negative Kommentare sollten erlaubt sein.

ABER ganz wichtig ist in meinen Augen, dass die geäußerte Kritik konstruktiv ist. Ein satz wie "das ist doch alles *******" hilft keinem. Ein Satz wie "mir gefällt das Modell nicht, weil ..." wird schon eher angenommen, weil daran erlennen kann, dass man sich auch damit auseinandergesetzt hat.

Viele Grüße
Tobias

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 18:17 
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Beiträge: 242
Moin auch.

Geht ja ganz schön hoch her, hier im Forum. Allerdings scheinen mir die Auslöser dieser Debatte entgangen zu sein ?!
An Kleinkram rumzumäkeln ist sicherlich überzogen und unnötig - jeder soll so bauen, wie er will und kann.
Wenn jedoch ein Hersteller ein Modell rausbringt das außer der Beschriftung absolut nichts mit dem Original zu tun hat, sollte man das hier auch klar und deutlich kundtun. (Am besten mit "Beweisfoto" oder Link dorthin)
Immerhin ìst unser Hobby ja nun nicht gerade günstig und bevor man sich in falscher Hoffnung ein Modell kauft / bestellt und hinterher merkt, daß man es trotzdem fast komplett neu bauen muß, kann man sich das so schonmal vorher überlegen. (Meine Meinung!)

Gruß Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 19:29 
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Registriert: 09.10.2008, 14:43
Beiträge: 132
Jürgen Mischur hat geschrieben:
Zitat:
Wenn Kritik ausgeübt werden sollte, dann in meinen Augen nur positive!
Hoffentlich tue ich Jérôme jetzt nicht unrecht, aber ich glaube daß er zwar "positiv" geschrieben hat, aber "konstruktiv" meinte!


@ Jürgen: Richtig! Ich dachte da eher an konstruktiv statt positiv. Du nimmst mir da nichts vor! :wink: Schöne Grüsse auch nach Frankfurt! :D

@ Ralf & Tobias: Klar, meine Sätze sind krass und wurden auch in keiner Weise irgendwie hier im Forum gesagt oder geschrieben, da hast du Recht. Ich wollte, wenn auch ein bisschen geschwollen, darauf hinweisen, dass es manchmal Beiträge gibt, wo die Kritik jedoch mit meinen Sätzen gleichzustellen ist. Was die Kritik angeht, so hat Jürgen Recht, ich wollt ursprünglich nicht positiv sondern konstruktiv schreiben. Mir ist schon klar das Kritik nicht nur positiv sein kann, sie soll jedoch konstruktiv sein um weiterhelfen zu können und nicht destruktiv sein, um einem das Hobby zu verderben!

Wie gesagt Kritik grundsätzlich JA, solange sie fair, unpersönlich und konstruktiv formuliert ist und eventuell auch mit Rat und Tat erweitert wird!

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Grüsse aus Luxemburg!

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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 20:32 
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Registriert: 06.08.2008, 15:34
Beiträge: 492
Einen guten Abend ins Forum!

Ich möchte nun auch einmal "meinen Senf" dazu geben: (aber keine Bange, so scharf wie der aus Düsseldorf ist er nicht! :wink: )

Ich beschäftige mich nun schon seit (rechne...grübel...zähl Finger...) ca. 18-20 Jahren mit dem Thema Modellbau: anfangs durch die "Vererbung" einer Märklin-Eisenbahn eher mit dem Thema Landschafts- und Gebäudebau (ein Keller musste damals zum Bau einer recht großen Anlage geräumt werden...! :wink: ), später kamen dann die ersten Fahrzeuge dazu. Anfangs noch die aus dem Hause Wiking und Herpa (bis auf wenige Außnahmen gab der Markt damals nicht wirklich mehr her...!), später kamen dann die ersten Preiser-Bausätze unters Messer...!
Ich baute & bastelte so einige Jahre vor mich hin (die Anlage wuchs...) bis ich meinem Vater -er baute fleißig mit- irgendwann mitteilte, dass mir die Realtreue "nicht mehr so ganz genügte" und ich die Anlage kurzerhand zwecks Neugestaltung abbaute...! Dabei ist es übrigens bis heute geblieben...! (Sorry Dad! :oops: ) Weiter im Thema: ich habe dann den Schwerpunkt auf den Nachbau von BOS-Fahrzeugen verlagert, was garantiert auf mein damaliges Ehrenamt im Sanitäts- und später Rettungsdienst im DRK Düsseldorf zurück zu führen ist! Quasi an der Vorbild-Quelle sitzend, wuchs die Sammlung neben roten auch mit weißen/elfenbeinfarbenen und ultramarinblauen Fahrzeugen stetig an- stets durch das "Verschlingen" des guten, alten bfm und einer anderen Modellbau-Zeitschrift (aus Assberg-Simonsthal...!? :lol: ) zu immer weiteren Ideen motiviert (einige Forumsmitglieder sind da ebenfalls dran Schuld! Grüße nach F und MH :wink: ).
Irgendwann kam dann ein erneuter "Einbruch" und ich verlagerte mein Interesse auf (mein heutiges 2.Standbein) das DJing. Die Modelle wurden eingepackt und verschwanden in irgendwelchen Schränken....! Nach einigen Jahren (einem kleineren Ausflug in die Welt des Kirmes-Modellbaus), und durch meinen Um-/Wegzug aus der Heimat bedingt, kamen die Modelle wieder ans Tageslicht...! Allerdings ist auch MEIN Anspruch an (und jetzt kommt der entscheidende Punkt!!!) MEINE Modelle im Laufe der Jahre weiter gewachsen und so manches Modell aus "der Jugendzeit" hat unter Schmunzeln :roll: den schweren Weg ins Ersatzteillager nehmen müssen...! :wink:
Ich will damit sagen: den Anspruch an Detailgetreue erhebt jeder für seine Modelle selber, er darf allerdings nicht den Fehler machen, diesen auf Modelle Anderer zu projizieren! Ein Anderer hat vielleicht einen ganz anderen Anspruch und auch eine ganz andere Auslegung in Bezug auf Detailgetreue!
Hierbei sollte allerdings auch zwischen Nachbauten nach reellen Vorbilder und (Fantasie-)Selbstbauten unterschieden werden. Die Letzteren können aufgrund von fehlenden Vorbildern ja gar nicht am Maßstab der Detailgetreue gemessen werden und folglich auch eigentlich nicht in die auf fehlende Detailgetreue bezogene Kritik geraten! Wie weit es beim Nachbau von reellen Fahrzeugen "getrieben" wird,
1) bleibt jedem selbst überlassen (sind ja schließlich seine Modelle!)
2) ist auch immer an den Fähigkeiten desjenigen zu messen (manch einer hat vielleicht gar nicht die Möglichkeit -weil Detailfotos fehlen, die genauen Decals nicht erhältlich sind, die Bastelkiste einfach nicht mehr hergibt oder weil vielleicht gar nicht die Absicht auf hundertprozentige Detailgetreue besteht!

Ich baue meine Modelle nach meinen Fähigkeiten, Möglichkeiten (ich kann z.B. -noch- nicht mit der Pistole lackieren!) und meinen Vorstellungen, was Detaillierung angeht!
Über die Modelle von meinen "Kollegen" (ich nenne "Euch" jetzt einfach mal so!) kann ich entweder staunen (weil toll gebaut!), schmunzeln (weil einer verrückten Idee entsprungen) oder dazu meine Meinung abgeben, wenn ich Tipps oder Anregungen zu Änderungen/Verbesserungen/Komplettierungen habe! Was dann letztendlich daraus gemacht wird, liegt wieder im Ermessen des Anderen.
Wir sind alle individuelle Modellbauer und jeder "jagt" auf seine Art und Weise seinem perfekten Modell nach.
Wir sollten dankbar dafür sein, wenn wir an den Ergebnissen der Anderen Teilhaben dürfen...nicht selten sind daraus ja neue Ideen und Projekte entstanden...die wiederum Neues planen und bastel lassen werden...! :wink:

So, jetzt muss ich mich um meine kleine Tochter kümmern...! (zu diesem Kunstwerk dulde ich übrigens KEINERLEI Kritik! :D )

Viele Grüße,

Markus Sterken

_________________
Viele Grüße,

Markus

...ein "Düsseldorfer"...


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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 20:49 
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Beiträge: 2429
Tja, Leute, irgendwie kommt mir das alles bekannt vor. Über solche Themen (Maßhaltigkeit und Detailtreue von Groß- und Kleinserienmodellen, exakter oder angenäherter Bau eigener Modelle usw.) haben wir uns schon so soft unterhalten und diskutiert, offensichtlich ohne großen Erfolg.
Wie wäre es denn mal mit ein bisschen Toleranz? Was wäre unser Forum und was wäre die Welt überhaupt (klingt jetzt sehr pathetisch, muss aber sein) ohne die vielen verschiedenen Menschen, Typen, Vorstellungen usw.?
Sollen wir jetzt ein Forum für Nietenzähler (so heißt das im Modellbahnbereich), eines für Vorbildnachbauer, eines für Freelancer usw. eröffnen, nur damit sich niemand an irgendwas stören muss?
Manchmal hab ich auch den Eindruck, dass manche (mit Verlaub) keine Ahnung haben, worüber sie schreiben. Wenn ich zum x-ten Male lesen muss, dass die Bedruckungsvariante eines RTW (nur ein Beispiel) ganz in Ordnung ist, aber dafür jetzt der Radstand um ein paar Millimeter vom Vorbild abweicht, dann hat derjenige doch wirklich nicht begriffen, was Großserienproduktion bedeutet. Das Gleiche gilt natürlich auch für andere Modelle und Beispiele.
Und dann gibt es noch Leute wie mich. Ich baue, supere, baue um seit über zwanzig Jahren. Nichtsdestoweniger wird aus mir nie so ein perfekter Modellbauer wie z.B. Harald, Jürgen oder Dirk (ich habe jetzt mit Absicht nur Admins genannt, weil die Aufzählung sonst den thread sprengen würde), weil ich einfach nicht den Nerv für das letzte Detail habe. Soll ich mein Hobby jetzt einstellen, weil ich nicht so perfekt bin wie andere? Mir persönlich macht eine negative Kritik wenig aus (ärgert natürlich schon ein bisschen :wink: ), weil ich schon ein bisschen älter und "gesetzter" bin als viele andere User hier. Aber ein junger Anfänger in unserem Hobby muss doch manchmal das Gefühl bekommen, dass hier nur noch Hochleistungssport betrieben wird, in dem Amateure nichts zu suchen haben!
Also Leute, macht mal halblang, freut euch über die Vielfalt im Forum, kritisiert auch, aber bitte nicht brutal und verallgemeinernd und denkt daran, dass schon im alten Preußen "jeder nach seiner Fasson selig" werden durfte! :)

PS. Habe eben den Beitrag von Markus gelesen und stimme ihm voll und ganz zu!

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Magirus forever!
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 Betreff des Beitrags: Re: Anspruch und Kompromissbereitschaft
BeitragVerfasst: 28.11.2008, 23:42 
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Registriert: 23.12.2007, 15:26
Beiträge: 784
Hallo zusammen,
das Allermeiste zu diesem heiklen Thema scheint mir schon gesagt zu sein und ganz besonders meinen beiden "Vorschreibern" Markus und Alfons (und eigentlich auch allen anderen) würde ich am liebsten stehend applaudieren!
Etwas möchte ich aber dennoch loswerden:
Es ist doch nicht ein ganzes Modell (egal ob Klein- oder Großserie, Um- oder Eigenbau) schlecht, nur weil vielleicht ein Detail nicht 100%ig getroffen ist! Zudem liegt doch der "Perfektionsgrad" sehr im Auge des Betrachters. Natürlich kann man ein Modell bis sonstwohin ausdekorieren, aber (und da stimme ich Alfons absolut zu) entscheidet das allein der Erbauer, denn es ist SEIN Modell und er betreibt sein Hobby nach seinen Vorstellungen, Möglichkeiten und auch Fähigkeiten (und wie die wachsen haben wir schon zigfach hier im Forum sehen können und das ist doch klasse)!
Es ist unser Hobby und das sollte Spaß machen und Freude bereiten :P !

Und was die Auswahl an Modellen und Komponenten in der Groß- und auch Kleinserie angeht, klagen wir doch auf, wie man so schön sagt, verdammt hohen Niveau oder?
Wer hätte noch vor 10 / 15 Jahren geglaubt das es bei Herpa einen Einzelteilservice (u.a. mit diversen roten UND weißen Teilen) geben wird?!
Wer hätte geglaubt das Kleinserienmodelle in der heutigen Qualität (und Wandstärke!!!) zu haben sein werden?!
Ich betreibe mein Hobby immer noch gern, unter anderem weil ich hier tun aber auch lassen kann was MIR gefällt. Zwänge gibt es doch schon genug!

Und noch ein Letztes:
Leider ist es ja so, daß (trotz Smilies) bei einem Beitrag der Ton leider nicht mitschwingt, bekanntlich aber die Musik macht!
Soll heißen: Vielleicht ist ja vieles auch gar nicht so bissig gemeint wie es geschrieben steht :wink: !

Viele Grüße,
Marcus

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Immer der Sonne entgegen...!


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